„Anstelle von staatlicher Rundumversorgung auf die genossenschaftliche Kraft von Kooperation und Selbsthilfe setzen und so das Gemeinwesen in der Emscher-Lippe-Region voranbringen“ – dieser Leitgedanke hat für Ludger Suttmeyer, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Emscher Lippe-Land, erste Priorität im `Anforderungskatalog` der von der Volksbank eG, Waltrop, in 2005 initiierten Stiftung. „Wir unterstützen dieses unter anderem mit unserem `Schulwettbewerb`, der mittlerweile schon zum fünften Mal `über die Bühne geht`“, machte Ludger Suttmeyer am Freitagnachmittag im Dattelner Berufskolleg Ostvest bei der Begrüßung von Lehrervertretern und Schülergruppen sowie von Ehrengast Hans-Peter Villis (Vorstandvorsitzender von EnBW und Aufsichtsratsmitglied beim VfL Bochum) deutlich.
Am zuletzt stattgefundenen Schulwettbewerb mit dem Thema „Mach mit: Klima und Umwelt schützen!“ konnten sich im letzten Jahr alle weiterführenden Schulen im Geschäftsbereich der Volksbank eG, Waltrop beteiligen. Seine Aufgabenstellung: Bereits ausgeführte oder geplante schulische Aktivitäten zu dokumentieren, die bei Schülerinnen und Schülern ein noch stärkeres Bewusstsein für diese hochaktuelle Problematik schaffen und mit denen Perspektiven für den eigenen verantwortungsvollen Umgang mit knappen Ressourcen in der Zukunft aufgezeigt werden.
„Die insgesamt zwanzig beteiligten Schulen“, freute sich Ludger Suttmeyer, „haben mit ihren eingereichten Bewerbungen eindrucksvolle und nachahmenswerte Beispiele für die praktische Umsetzung von theoretisch Erlerntem aufgezeigt – und das auf verschiedenste und überaus kreative Art und Weise“. „Die uns präsentierten Dokumentationen“, machte Stiftungs-Vorstandsmitglied Thomas Stächelin anschließend deutlich, „bestätigen, dass sich die teilnehmenden Schulen intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt und dieses auch detailliert wiedergegeben haben. Für uns als Jury war es schon eine anfordernde, ganz sicher auch eine faszinierende Aufgabenstellung, aus den zahlreichen anerkennenswerten Beiträgen die Siegerschulen zu ermitteln.“
Eine achtköpfige Jury (Eckhard Burrichter, Joachim Finkenbusch, Gabriele Gonstalla, Nadine Mania, Josef Schulz, Wolfgang Stöve, Ludger Suttmeyer und Dr. Thomas Hölscher) hatte im Vorfeld nicht nur die Entscheidungskriterien ausgearbeitet, sondern die eingereichten Wettbewerbsunterlagen im Detail gesichtet und schließlich bewertet.
Um die von Schulen und Schülern geleisteten Aktivitäten zu honorieren und zugleich einen Ansporn für weitere Bemühungen zu schaffen, hatte die Bürgerstiftung insgesamt 10.000 Euro zur Verfügung gestellt. Der erste Preis und damit 2.000 Euro wurde der Städtischen Realschule Waltrop für das Konstrukt eines „Energiefrosches“ zuerkannt, mit dessen Hilfe Energiefresser aufgespürt und energiesparende Lösungen gefunden werden können und dem durch die eifrigen Realschul-Tüftler zu weiteren Funktionalitäten wie Lärmampel und Luftqualitätsmessung verholfen werden soll.
Der zweite Preis in Höhe von 1.750 Euro ging an das Berufskolleg Ostvest in Datteln, dessen Industriekaufleute sich als `Filmproduzenten` betätigt und den kompletten Tagesablauf einer Schülerin in Bildern festgehalten hatten, um auf einfache, zugleich anschauliche und unterhaltsame Art und Weise mit Hilfe eines `Erklär-Bären` Energiesparmöglichkeiten des täglichen Lebens aufzuzeigen.
Als Drittplatzierter wurde die Realschule Lünen-Brambauer mit 1.500 Euro belohnt. Sie praktiziert mit ihrer Projektidee `ESS – Einfach, schnell, sparen` Umweltschutz, indem sie einerseits den Energieverbrauch eines Haushaltes analysiert und Einsparpotenziale aufzeigt und andererseits über einen Umweltsparvertrag mit den Beteiligten weniger Energiekosten bewirkt, um das so eingesparte Geld für weitere Forschungen zum Wohl der Umwelt zu nutzen.
Weitere Preise in Höhe von 1.250 Euro bzw. 1.000 Euro gingen an die Johannes-Rau-Realschule aus Castrop-Rauxel für ihre Untersuchungen und Aktivitäten zum Umwelt- und Klimaschutz (unter anderem durch den Bau eines solargetriebenen Ventilators) sowie an die Christoph-Stöver-Realschule aus Oer-Erkenschwick für ihre Idee, große Einsparpotentiale durch geschickte Dämmung mit geeigneten Baumaterialien zu erreichen.
Um weitere überzeugende Leistungen besonders zu würdigen und damit Hervorragendes, ebenfalls Förderungswürdiges zum Ausdruck zu bringen, vergab die Bürgerstiftung zusätzlich fünf Förderpreise zu je 500 Euro an die Willy-Brandt-Gesamtschule Castrop-Rauxel, das Gymnasium Lünen-Altlünen, die Martin-Luther-King-Schule in Castrop-Rauxel, die Kielhornschule in Lünen und an die Mosaikschule in Datteln, die ihr Projekt in Zusammenarbeit mit der Friedr.-Fröbel-Schule aus Oer-Erkenschwick durchgeführt hatte.
Bevor es jedoch zur Auszeichnung der Schulen und zur Übergabe der Urkunden durch die Jury-Mitglieder kam, wurde als Ehrengast des Tages Hans-Peter Villis auf die Bühne gebeten. Trotz eines vollen Terminkalenders hatte er es sich nicht nehmen lassen, zu Fragen der beiden `Bürgerstiftler` Ludger Suttmeyer und Thomas Stächelin Stellung zu beziehen und in einer anschließenden Talk-Runde mit zahlreichen Schülern der beteiligten Schulen ins Gespräch zu kommen.
Mit viel Beifall bedacht wurde aber nicht nur Hans-Peter Villis für sein überzeugendes `Rede und Antwort` stehen, sondern auch das Quartett `Lars Ponath Trio feat. Stephan Olfers` das mit verschiedenen musikalischen Einlagen einen nicht zu überhörenden Akzent und damit die Basis für eine aufgelockerte Atmosphäre und beste Stimmung setzte.