Im Dezember 2012 wurde die Zeretzke Stiftung von der Familie Zeretzke aus Castrop-Rauxel unter dem Dach der Bürgerstiftung EmscherLippe-Land gegründet und ist seither sehr erfolgreich in der Region unterwegs. Bereits 11.800 Euro hat die junge Stiftung seitdem an gemeinnützige Einrichtungen und Projekte übergeben und heute kommen weitere 7.000 Euro hinzu. Auch bei dieser Spendenvergabe ist das Hauptziel der Zeretzke Stiftung klar erkennbar: die Förderung von Kindern und Jugendlichen.
„Es gibt viele Kinder, denen es nicht so gut geht wie anderen. Wenn wir es schaffen, mehr Freude in das Leben dieser Kinder zu bringen, dann ist das Lächeln auf ihren Gesichtern das schönste Weihnachtsgeschenk“, sind sich die Eheleute Airene und Alexander Zeretzke einig. Sieben Einrichtungen, die sich auf verschiedenste Art und Weise für Kinder einsetzen, haben sie für die vorzeitige Weihnachtsüberraschung ausgewählt und ihnen jeweils einen Spendenscheck in Höhe von 1.000 Euro überreicht.
Die Katholische Öffentliche Bücherei, kurz KÖB, besteht in Henrichenburg seit dem Jahr 1873. Es war stets ihr Ziel, gute Bücher einem breiten Leserkreis zugänglich zu machen. Zum Lesen verlocken möchte die KÖB insbesondere auch die junge Generation, gehört doch die Kulturtechnik des Lesens immer noch zu einem der wichtigsten Bildungsgüter. Das Angebot der Bücherei ist breit gefächert und umfasst zur Zeit etwa 3.000 Bücher sowie CDs und DVDs für verschiedene Altersgruppen.
Die Stiftung KinderHerz unterstützt medizinisch nachhaltige Forschungsprojekte und vernetzt Kinderherz-Zentren, damit Herzkinder bestmöglich medizinisch versorgt werden können. Täglich kommen in Deutschland etwa 19 Kinder mit einem angeborenen Herzfehler zur Welt. Die gesamte Arbeit der Stiftung wird von einer Maxime dominiert: Jedes herzkranke Kind soll in hochspezialisierten Kinderherz-Kompetenzzentren optimal behandelt werden. Gleichzeitig unterstützt die Stiftung die bundesweite Vernetzung der Kliniken.
In der Kinderküche der evangelischen Kirchengemeinde in Habinghorst trifft sich jeden Freitag ein ehrenamtliches Kochteam und bereitet für 20 bis 40 Kinder eine warme Mahlzeit zu. Das Angebot richtet sich an alle Kinder, egal ob Grundschule oder weiterführende Schule. Nach einem gesunden Essen werden noch verschiedene Spiele angeboten, um die Sozialkompetenz der Kinder zu fördern. Das Gemeinschaftserlebnis steht dabei im Mittelpunkt und wird seit 3 Jahren durch eine gemeinsame Ferienfreizeit im Sommer ergänzt.
Das Frauenhaus in Castrop-Rauxel besteht seit 1986 und hat seitdem über 2600 Frauen und 2100 Kindern, die in ihrer häuslichen Umgebung körperlich oder seelisch misshandelt wurden, Schutzraum geboten. Hier können die Betroffenen ohne Angst zur Ruhe kommen, die erlebte Gewalt verarbeiten und neue Perspektiven für ihre weitere Lebensgestaltung entwickeln.
Über 22.600 Kinder und Jugendliche sind in Deutschland von einer unheilbaren Krankheit betroffen. Vielen Eltern ist es wichtig, mit ihren Kinder in der vertrauten, häuslichen Atmosphäre zu leben. Der Kinderhospizdienst Ruhrgebiet begleitet und entlastet unheilbar erkrankte Kinder und Jugendliche und deren Familien von der Diagnosestellung bis über den Tod hinaus. Birgit Schyboll, Initiatorin und Vorsitzende des Vereins verdeutlicht: „Unheilbar erkrankte Kinder zeigen uns, was von Bedeutung ist: Nähe, Geborgenheit und bedingungslose Liebe!“
Die Pfarrei Corpus Christi im Castrop-Rauxeler Norden besteht aus den Gemeinden St. Barbara, St. Antonius, Herz Jesu und St. Josef. Sie bietet vielfältige Angebote für Jugendliche, die rege genutzt werden. So beteiligen sich allein an der Ferienfreizeit, die jeden Sommer stattfindet, etwa 80 Jugendliche. Um dieses Angebot aufrechterhalten zu können, ist die Pfarrei auf Spenden angewiesen und freut sich über die vorzeitige Bescherung.
Das Kinderpalliativzentrum an der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln – Universität Witten/Herdecke steht lebensbedrohlich erkrankten Kindern und Jugendlichen als verlässliche Stütze zur Seite. Kinder mit einer lebensverkürzenden Erkrankung brauchen eine besondere Betreuung. Mit Maßnahmen der Schmerztherapie, der Behandlung anderer leidvoller Krankheitszeichen und der Sorge für das seelische und geistige Wohl wird ein schützender Mantel um das erkrankte Kind, seine Eltern und Geschwister gehüllt.
Das ermöglicht für die gesamte Familie ein Leben in Selbstbestimmung und Menschenwürde, möglichst frei von den belastenden Symptomen der Krankheit.
„Auch wenn diese Spendenübergabe ein schöner Anlass ist, so bekommt man doch Gänsehaut und einen Kloß im Hals, wenn die Vereine von ihrer Arbeit erzählen. Doch leider gibt es nicht nur schöne Ereignisse im Leben und man kann die Augen vor Krankheit und Tod nicht verschließen“, so Alexander Zeretzke. „Wir hoffen, dass wir mit dieser Spende auch dazu beitragen können, das Leiden kranker Kinder zu mindern.“
Ebenso wie die Erzählungen der sieben Spendenempfänger schöne und düstere Momente beinhalten, ist auch die beträchtliche Spendensumme in Höhe von 7.000 Euro durch freudige und traurige Anlässe zusammengekommen.
Im letzten Monat musste die Familie Zeretzke plötzlich von Silvia Zeretzke Abschied nehmen. Eine schmerzvolle Erfahrung, die ohne Zweifel den weiteren Lebensweg für immer prägen wird. In dieser schweren Zeit haben sie um Spenden für ihre Stiftung gebeten, damit sie – auch im Sinne von Silvia – anderen Menschen helfen können.
Das gleiche hat eine befreundete Familie getan, die anlässlich eines Trauerfalls eine Spende eingebracht hat, die heute im Namen der Verstorbenen an den Kinderhospizdienst Ruhrgebiet weitergegeben wurden.
Doch liegen Freud und Leid oft nah beieinander und so gab es auch schöne Ereignisse, die den Spendentopf gefüllt haben: der Geburtstag einer guten Freundin oder die Nachtfahrt „Comedy trifft Livemusik“ in Castrop-Rauxel, zu der die Firma Zeretzke Reisen einen kostenlosen Shuttleservice angeboten und für jeden Fahrgast 1 Euro an die Stiftung gespendet hat. Obendrein unterstützten private Busunternehmen aus ganz Deutschland die Stiftungsidee der Familie Zeretzke.
„Durch die Gründung unserer Stiftung möchten wir nachhaltig dazu beitragen, das Leben der Menschen besser zu machen. Es ist ein schönes Gefühl zu wissen, dass wir damit den Grundstein für etwas gelegt haben, das ewig bestehen wird und immer in unserem Sinne fortgeführt wird“ – ein unbeschreibliches Engagement der Familie Zeretzke, das gerade passend zur Weihnachtszeit den Gedanken der Nächstenliebe hervorhebt.