‚Kein Kind ohne Mahlzeit‘ steht in den Startlöchern

Stadt Waltrop, Carl Beermann Stiftung und Bürgerstiftung EmscherLippe-Land wollen Projekt gemeinsam verwirklichen

„Wir sind auf gutem Weg, das Landesprogramm „Kein Kind ohne Mahlzeit“ mit Hilfe der unter dem Dach der Bürgerstiftung EmscherLippe-Land errichteten Carl Beermann Stiftung in Waltrop erfolgreich umzusetzen“, freute sich gestern Bürgermeisterin Anne Heck-Guthe im Veranstaltungsraum der Volksbank.

Im Beisein des zuständigen Dezernenten Gottfried Oelenberg und von Vertretern der Carl Beermann Stiftung, der Bürgerstiftung EmscherLippe-Land sowie der Volksbank stellte sie zunächst das NRW-Landesprojekt vor, das vom Ministerium für Schule und Weiterbildung zur Bekämpfung von Kinderarmut und zur Unterstützung finanzschwacher Familien ab dem Schuljahr 2007/2008 über eine Laufzeit von zwei Jahren aufgelegt wurde mit dem Ziel, die Finanzierung der Mittagsverpflegung an Ganztagsschulen sicherzustellen.

„Die Stadt Waltrop nimmt als Schulträger an diesem Programm (jährliches Volumen 10 Millionen Euro) teil und hat zunächst eine Förderung von 100 Einzelmaßnahmen für bedürftige Kinder über die Bezirksregierung in Münster beauftragt,“ ging die Bürgermeisterin näher auf die Thematik ein. „Ausgehend von einem angenommenen durchschnittlichen Preis von 2,50 € je Mahlzeit beträgt der Zuschuss des Landes 1 €, in Summe jährlich 200 €/Kind. Die Erziehungsberechtigten müssen sich mit einem Elternbeitrag in gleicher Höhe beteiligen. Auf den Schulträger entfällt ein Eigenanteil von 0,50 € (= 100 € jährlich/Kind). Aufgrund der schlechten finanziellen Situation unserer Stadt sind wir als Schulträger allerdings darauf angewiesen, den Eigenanteil für die beantragten Maßnahmen aus Spenden zu finanzieren. Gleiches gilt für die über den angenommenen durchschnittlichen Preis hinaus anfallenden tatsächlichen Kosten der Mahlzeit. Und hier freuen wir uns ganz besonders, dass von der Carl Beermann Stiftung und von der Bürgerstiftung EmscherLippe-Land tatkräftige Unterstützung zur Abwicklung der Spendenseite zugesagt wurde.“

Der Anspruch auf Förderung nach dem Landesprogramm besteht für Kinder und Jugendliche, die regelmäßig an der Mittagsverpflegung teilnehmen und deren Erziehungsberechtigte Leistungen wie zum Beispiel ALG , Sozialhilfe oder Kinderzuschlag erhalten bzw. von den Kosten der Ganztagsbetreuung befreit sind. „Wir werden kurzfristig alle Erziehungsberechtigten der Schüler/innen der Ganztagsschulen sowie der offenen Ganztagsschulen in Waltrop anschreiben, über das Projekt informieren und – sofern die Fördervoraussetzungen vorliegen – darum bitten, sich mit einem entsprechenden Nachweis (Bescheid) an die Schulverwaltung (Raiffeisenplatz 1, Stadthalle, 1. OG) zu wenden,“ gab die Bürgermeisterin gemeinsam mit ihrem Dezernenten Gottfried Oelenberg als nächsten Schritt bekannt.

Carl Beermann versprach anschließend, sich mit der ganzen Kraft seiner Stiftung persönlich für die Belange der Schulkinder und ihrer Eltern einzusetzen. Spontan stellte er einen Betrag über 1.500 Euro zur Unterstützung des Projektes zur Verfügung und möchte damit gerne weitere Geschäfts- als auch Privatleute animieren, ins „Spendenboot“ einzusteigen. „ Die Carl Beermann Stiftung hat hierfür ein gesondertes Spendenkonto bei der Volksbank unter der Konto-Nummer 9.666.311 (BLZ 426 617 17) eingerichtet. Ich hoffe natürlich auf möglichst viele Gleichgesinnte, die mit kleinen oder auch größeren Beiträgen helfen, vielleicht sogar Kindern aus ihrer Nachbarschaft ein warmes Essen zu ermöglichen und damit auch zu mehr Freude am Unterricht und einem besseren Lernen beizutragen.“

Für den weiteren verwaltungstechnischen Ablauf steht zusätzlich die Bürgerstiftung EmscherLippe-Land zur Seite. „Als gemeinnützige Einrichtung ist es uns möglich, allen Geldgebern eine Spendenbescheinigung auszustellen“, brachte sich Ludger Suttmeyer, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung, als dritter Projektpartner ein. „Die auf dem Spendenkonto eingehenden Geldmittel werden wir gesammelt zweckgebunden an den Schulträger zur Verteilung weiterleiten.“

Spontan angesprochen vom Spendenaufruf zeigte sich Regionaldirektor Thomas Bücker als Hausherr bei der Volksbank. Zur Freude aller Anwesenden zückte er einen Spendenscheck in Höhe von 1.500 Euro und löste damit seine bereits vor Monaten geäußerte Zusage ein, als Sponsor für das Schulessen aufzutreten.