Am gestrigen Abend hat der erste Wettbewerb „Fit für Ausbildung“ der zweiten Staffel des Schulwettbewerbes der Bürgerstiftung EmscherLippe-Land in der Aula des Theodor-Heuss-Gymnasiums in Waltrop mit der Ehrung der Siegerschulen seinen erfolgreichen Abschluss gefunden.
Und das Beste daran: Keine der 13 teilnehmenden Schulen musste mit leeren Händen oder Geldbeuteln nach Hause gehen: Denn aufgrund der ausgezeichneten Qualität aller eingereichten Bewerbungen hat die Jury der Bürgerstiftung EmscherLippe-Land entschieden, dass alle Schulen ein Preisgeld verdient haben. Obendrauf gab es noch eine speziell für diesen Anlass angefertigte „süße Überraschung“, gesponsert von der Firma Stolzenhoff in Lünen-Brambauer, die auf große Begeisterung bei den jungen Leuten stieß.
Aber nicht nur die Preise konnten sich sehen lassen. Als Ehrengast begleitete Prof. Dr. Michael Steinbrecher, bekannt aus dem ZDF-Sportstudio und heute Universitätsprofessor am Institut für Journalistik in Dortmund, die Veranstaltung, stellte sich in einer Interviewrunde den Fragen der Schüler und übernahm die Ehrung der Siegerschule. Mit seiner sympathischen und lockeren Art hat er alle Anwesenden mitgerissen und den Abend nicht nur lehrreich, sondern auch kurzweilig und unterhaltsam gestaltet.
Ebenfalls für eine gute Unterhaltung – musikalischer Art – sorgte das Orchester „B:FUNKY“ des Theodor-Heuss-Gymnasiums, das der Veranstaltung den passenden Rahmen gab.
Doch nach dem unterhaltsamen Rahmenprogramm war die Aufregung unter den Schülern und auch Lehrern groß, als Vorstandsmitglied Ludger Suttmeyer die Prämierung der Siegerschulen ankündigte. „Jede der 13 Bewerbungen hatte etwas Besonderes. Noch einmal: ihr alle habt die Jury vor eine sehr schwere Aufgabe gestellt. Vor allem beeindruckt haben uns die verschiedenen Projekte, mit denen die Schulen ihre Schülerinnen und Schüler für das Thema interessieren, und die verschiedenen Kooperationen, die dabei helfen, den Übergang von Schule in die Ausbildung praxisnah und authentisch darzustellen,“ erklärte er zuvor.
Neben dem Anerkennungspreis für alle Schulen, wurden die Plätze 1 bis 7 besonders hervorgehoben:
Auf Platz 7 gab es erstmals seit Bestehen des Schulwettbewerbs eine Doppelbelegung: die Städtische Realschule Waltrop und die Duale Berufsvorbereitungsklasse des Lippe-Berufskollegs in Lünen teilten sich nicht nur den 7. Platz, sondern waren sich auch in einigen Aspekten eines guten Übergangsmanagement einig. Beide erhielten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 600 Euro.
Der 6. Platz und damit ein Preisgeld in Höhe von 700 Euro ging an das Berufskolleg Castrop-Rauxel. In Ihrer Bewerbung stellten sie den Weg zum Praktikumsplatz in Form einer Reportage dar.
Die Gesamtschule Waltrop und die Unterstufe der 2-jährigen Höheren Berufsfachschule Wirtschaft und Verwaltung des Berufskolleg Ostvest in Datteln durften sich über die Plätze 5 und 4 freuen. Auch hier werden verschiedenste Maßnahmen zur Vermittlung der Schüler in eine Lehrstelle oder eine weitere schulische bzw. akademische Laufbahn erfolgreich praktiziert. Hierfür gab es 800 bzw. 900 Euro Preisgeld.
Bevor es an die Prämierung der ersten drei Sieger ging, hatte Vorstandsmitglied Thomas Stächelin noch eine freudige Überraschung für die Schule Oberwiese parat:
Trotz schwierigster Rahmenbedingungen leistet die Schule Oberwiese herausragende Arbeit. Jeden Tag aufs Neue werden die Menschen mit geistiger Behinderung neu motiviert und gefordert. Durch diesen unermüdlichen Einsatz hat es die Schule Oberwiese geschafft, am Ende der Schulzeit einzelnen Schülern sogar eine Arbeitsstelle auf dem ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln. Das wurde von der Jury mit einem Förderpreis in Höhe von 1.000 Euro belohnt.
Über den 3. Platz durfte sich die Heinrich-Bußmann-Schule in Lünen freuen. Die Hauptschule hat sich als oberstes Ziel gesetzt, die Ausbildungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler bestmöglich zu fördern und setzt dies kompetent und praxisnah um. Die Aktivitäten der Heinrich-Bußmann-Schule wurden ebenfalls mit einem Preisgeld von 1.000 Euro belohnt.
Auch die 1.500 Euro Prämie für den zweiten Platz gingen nach Lünen. Das Städtische Gymnasium Lünen-Altlünen ist Referenzschule der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss – Übergang Schule-Beruf in NRW“ und setzt nicht nur viele Standardelemente der Berufswahlorientierung schon seit Jahren um, sondern nutzt zusätzlich zahlreiche Netzwerke und Kooperationen für ein besseres Übergangsmanagement. Und auch das fächerübergreifende Projekt zum Thema „Bewerbung“ der Klasse 9d hat die Jury tief beeindruckt.
Das konnte nur noch eine Schule überbieten und hier hatte es das Gymnasium Lünen-Altlünen auch mit einer schweren Konkurrenz zu tun, denn die Siegerschule des Schulwettbewerbes 2013 „Fit für Ausbildung“ war der Jury keine unbekannte. Bereits beim Schulwettbewerb 2006 zum selben Thema durfte sie auf dem Siegertreppchen stehen und hat es geschafft, den 1. Platz erfolgreich zu verteidigen: die Paul-Gerhardt-Schule in Oer-Erkenschwick. Prof. Dr. Michael Steinbrecher lobte die vielfältigen Aktivtäten und Anstrengungen der Hauptschule. Sie hat ein professionelles, modular ausgerichtetes jahrgangs- und fächerübergreifendes Konzept der Berufs- und Lebenswegplanung erfolgreich implementiert. Trotz herausfordernder Rahmenbedingungen – 40% der Schülerinnen und Schüler haben einen Migrationshintergrund – sprechen die statistischen Werte über die Vermittlung der Entlassschüler für sich.
Zahlreiche Kooperationen und verschiedenste Projekte vermitteln das Thema anschaulich, aber dennoch interessant. Mit der eigenen Schülerfirma „Young Queens“, die verschiedenste Marmeladensorten wir Himbeer-Chilli, Erdbeer-Schokolade oder Erdbeer-Marzipan selbst produziert und verkauft, werden den Schülerinnen und Schülern wichtige Kenntnisse und Fertigkeiten für das spätere Berufsleben vermittelt.
„Alle durchgeführten Projekte und Initiativen der Paul-Gerhardt-Schule aufzuzählen, würde sicherlich den zeitlichen Rahmen der Veranstaltung sprengen“, bemerkte Prof. Dr. Michael Steinbrecher beeindruckt und gratulierte den glücklichen Schülerinnen, Schülern und Lehrern zu einem Preisgeld von 2.000 Euro.
„Wir setzen die zweite Staffel unseres Schulwettbewerbs fort und schon bald geht es weiter. „Fit für soziales und demokratisches Engagement“ heißt das Thema unseres Schulwettbewerbs 2014,“ kündigt Vorstandsmitglied Dr. Thomas Hölscher an und spornt alle anwesenden Schulen zum Mitmachen an. „Dieser Abend soll aber natürlich ganz dem Thema „Fit für Ausbildung“ gewidmet sein und so möchte ich Sie alle noch zum Gedankenaustausch und Netzwerken einladen“, schließt er den offiziellen Teil der Veranstaltung.