Nicht nur die Gewinnerin des Hauptpreises der dritten Auflage dieses besonderen Adventskalenders hatte Grund zur Freude – heute gibt es elf weitere Gewinner bei der Aktion der Bürgerstiftung EmscherLippe-Land.
Denn wie auch in den beiden Vorjahren bleibt nach Abzug aller Kosten eine stolze Summe übrig, die jetzt für sinnvolle Projekte in der Region eingesetzt werden soll.
Bei der Verteilung der Gelder geht es aber nicht nach dem Glücksprinzip, sondern nach Gerechtigkeit: in jeder Stadt des Wirkungskreises der Bürgerstiftung, das sind Castrop-Rauxel, Datteln, Lünen, Oer-Erkenschwick und Waltrop, werden zwei Einrichtungen mit jeweils 1.000 Euro gefördert.
Ausnahme bildet dabei lediglich der Waltroper Bereich, denn hier gibt es noch ein zusätzliches Dankeschön in Höhe von 500 Euro für das Ruhratelier der Lebenshilfe. „Bereits zum dritten Mail haben die Künstlerinnen und Künstler des Ruhrateliers unseren Adventskalender mit einem eindrucksvollen, weihnachtlichen Titelbild bereichert. Wir hoffen sehr auf die Fortsetzung der Zusammenarbeit bei der diesjährigen Ausgabe unseres Adventskalenders,“ so Vorstandsmitglied Ludger Suttmeyer, womit er bestätigt, was eigentlich auf der Hand liegt: „Das Projekt hat sich etabliert und wird natürlich auch in 2013 fortgesetzt.“
In den Räumlichkeiten der Caritas in Oer-Erkenschwick kamen heute die Ehrenamtlichen der Bürgerstiftung EmscherLippe-Land zusammen, um folgende Empfänger mit jeweils 1.000 Euro zu bedenken:
In Oer-Erkenschwick freut sich neben der Caritas, die den Betrag für die Finanzierung ihres vielseitigen Angebotes für Demenzkranke zur Verfügung gestellt bekommt, auch der DRK Kindergarten „Hibiduwi“ an der Brandenburger Straße. Die Abkürzung „Hibiduwi“ steht für „Hier bist du wichtig“. Um den Anforderungen der Kinder, insbesondere der U-3-Kinder, noch mehr gerecht zu werden, möchte der Kindergarten einen abgetrennten Außenspielbereich für diese Zielgruppe einrichten und ein neues Spielgerät anschaffen.
In Datteln und in Lünen sind es nicht die Kindergartenkinder, die sich freuen dürfen, sondern die Grundschüler. Für sinnvolle Präventionsprojekte dürfen die Albert-Schweitzer-Schule und die Gottfriedschule jeweils 1.000 Euro entgegennehmen. Mit dem Projekt „Die große Nein-Tonne“ lernen die Dattelner Schüler „Nein“ zu sagen und Selbstvertrauen zu gewinnen. Bei dem theaterpädagogischen Programm „Mein Körper gehört mir“ werden die Kinder der Gottfriedschule mit den Gefahren des sexuellen Missbrauchs konfrontiert und lernen Vorsicht gegenüber Fremden zu wahren. Da es in Lünen in den letzten Wochen wiederholt zu Ansprachen von Kindern auf dem Schulweg von einem fremden Mann gekommen ist, hat die Durchführung des Projektes für Schulleiterin Niemann-Werminghaus oberste Priorität, um den Kindern das richtige Verhalten in dieser gefährlichen Situation aufzuzeigen.
Auch in Castrop-Rauxel steht die Förderung der Jugend im Vordergrund. Die Fridtjof-Nansen-Realschule hat sich zum Ziel gesetzt, ein Selbstlernzentrum einzurichten. Dieses soll den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben, eigenverantwortlich und individuell zu lernen. Darüberhinaus sollen Vortrags- und Präsentationstechniken vermittelt werden, die in vielen Berufen heutzutage unerlässlich geworden sind.
Der Verein „Jugend in Arbeit“ setzt sich mit verschiedenen Projekten dafür ein, möglichst allen Jugendlichen nach der Schulzeit einen Ausbildungsplatz zu vermitteln und dadurch die Jugendarbeitslosigkeit zu verringern. Das Projekt „OstVestCamp“ beispielsweise bietet Beratung, Begleitung und Unterstützung für junge Menschen zwischen 18-30 Jahren auf dem Weg ins Berufsleben. Neben der Potenzial- und Stärkenentwicklung runden Kurzworkshops zu diversen Themen das Programm sinnvoll ab.
Darüberhinaus erhalten das Palliativnetz Ostvest und der Lüner Hospizverein jeweils 1.000 Euro. Beide Vereine unterstützen Menschen mit unheilbaren Krankheiten auf ihrem letzten Lebensweg und helfen dabei, diesen so angenehm wie eben möglich zu gestalten. Symptome werden behandelt und Schmerzen gelindert, um die Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen. Schnelle Hilfe, 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche – die Ehrenamtlichen stehen immer für den Ernstfall bereit.
Die Waltroper Bürger dürfen sich über die Unterstützung von zwei kulturellen Einrichtungen ihrer Stadt freuen: der Förderverein Schiffshebewerk und der Verein Pro Kapelle profitieren von der großzügigen Hilfe der Bürgerstiftung.
Der Förderverein Schiffshebewerk möchte das Thema „100 Jahre Rhein-Herne-Kanal“ rechtzeitig zum 100-jährigen Jubiläum in 2014 aufarbeiten.
Der Verein Pro Kapelle wurde 1999 mit den folgenden drei Zielen gegründet: den Abbruch der Krankenhauskapelle zu verhindern, die Krankenhauskapelle zu renovieren sowie die „Mauern mit Leben zu füllen“, indem regelmäßige kulturelle Veranstaltungen dort stattfinden.
Die Spende der Bürgerstiftung soll vor allem für weitere Renovierungsarbeiten genutzt werden, beispielsweise um verdeckte Malereien zum Vorschein zu bringen.
„Diese Spendenübergabe ist wieder mal ein weiteres Beispiel dafür, wie eine Bürgergesellschaft funktionieren kann,“ freut sich Vorstandsmitglied Dr. Thomas Hölscher. „Gerade bei unserer Adventskalender-Aktion sind zahlreiche Menschen beteiligt – angefangen von der Arbeitsgruppe, über die Sponsoren, bis hin zu den Kalenderkäufern. Das sind weit über 3.500 Menschen, die die gute Sache unterstützen und zu dem Erfolg des Projektes beigetragen haben.“
Auch zukünftig möchte die Bürgerstiftung EmscherLippe-Land gemeinnützige Aktivitäten im Ostvest, in Castrop-Rauxel und in Lünen fördern und soziale Probleme bekämpfen, um somit zu einer positiven Entwicklung der Region und im Idealfall eines jeden Einzelnen beizutragen.
Der Vorstand der Bürgerstiftung appelliert in diesem Zusammenhang an alle Bürgerinnen und Bürger, dass es auf vielfältige Art und Weise lohnend sein kann, Mitverantwortung zu übernehmen und sich für die Schwachen der Gesellschaft einzusetzen.
„Es müssen keine großen Summen oder Taten sein – jeder Euro oder jede Stunde Zeit kann helfen, Gutes zu tun.“