Die Jubiläumsausgabe des „Guter-Zweck-Adventskalenders“ der Bürgerstiftung EmscherLippe-Land gab am Montag Anlass zum Jubeln. Durch den Erlös bekamen 14 gemeinnützige Einrichtungen und Vereine „Guter-Zweck-Schecks“ in Höhe von je 1.000 Euro von den Kuratoriumsmitgliedern der Stiftung überreicht.
„In den letzten 10 Jahren konnten wir durch den Kalenderverkauf Spenden von mehr als 100.000 Euro an 123 Spendenempfänger vergeben. Das ist natürlich nur dank zahlreicher Sponsoren möglich. Sie beteiligten sich mit Spenden oder mit Preisen für die Gewinner. Bei der 10. Ausgabe hatten wir 89 Unterstützer. Davon sind viele von Anfang an dabei. Für das treue Engagement bedanken wir uns vielmals“, sagte Ludger Suttmeyer, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung.
In Castrop-Rauxel erhielten gleich drei Schulen einen „Guter-Zweck-Scheck“. Ausrichter und gleichzeitig Spendenempfänger war die Marktschule Ickern. Schulleiterin Ute Lüdke berichtete: „Die Vermittlung von Medienkompetenz ist ein wichtiges Thema für uns. Daher werden wir uns mit der Spende neue mBots anschaffen. Ein mBot ist ein kleiner Roboter, der den Schülern kindgerecht unter anderem das Programmieren beibringt.“
Die Realschule möchte mit den Fünfer-Klassen das Projekt „Mut tut gut“ durchführen. „Bisher haben wir das Projekt in einer Klasse durchgeführt. Aus finanziellen Gründen blieb es leider bei einer“, erzählte Schulsozialarbeiterin Melanie Dinnus-Linne. „Dank der Bürgerstifung EmscherLippe-Land kann nun der ganze Jahrgang das emotionale und soziale Miteinander stärken.“
Die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Alter Garten bekommen während ihrer Grundschulzeit die Chance, in die Rolle eines Artisten, Akrobaten oder Clown zu schlüpfen. Denn alle 4 Jahre wird das Zirkusprojekt durchgeführt. Hier geht es vor allem um das Wir-Gefühl, Mut, Spaß und Stärkung des Selbstwertgefühls.
Auch in der Nachbarstadt Waltrop wurden drei Schulen von der Bürgerstiftung bedacht.
Die Schule Oberwiese möchte eine Kerzenwerkstatt für die Berufspraxisstufe aufbauen. „Hier sollen Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen gefördert und auf einen Arbeitsplatz in den Werkstätten für Menschen mit Behinderung mit Kerzenmanufakturen vorbereitet und ausgebildet werden“, informierte Ronald Aßmus, 1. Vorsitzender des Fördervereins.
Der Förderverein der Kardinal-von-Galen-Schule möchte in diesem Jahr das Projekt Klasse 2000 anbieten. Dabei geht es um die Gesundheitsförderung durch Sport und gesunde Ernährung sowie um Sucht- und Gewaltprävention. Weiterhin soll Mehrweggeschirr angeschafft werden um den Plastikmüll zu reduzieren.
Den dritten Scheck bekam die Schultheatergruppe Waltrop. Sie besteht aus 50 Schülern aller Waltroper Grundschulen und der Realschule. „Wir bieten allen Kindern von der ersten bis zur zehnten Klasse eine kostenlose Arbeitsgemeinschaft an. Sie können Instrumente erlernen, Theater spielen und ohne Leistungsdruck ihr Selbstvertrauen stärken“, so Regina Schubert-Drumann, Leiterin der AG.
Für den Bereich Datteln wurden zwei Schulen und eine Kindertagesstätte ausgewählt.
Der Förderverein der Albert-Schweitzer-Grundschule möchte den Scheck für neues Mobiliar nutzen. Vor allem Bücherregale werden dringend benötigt.
Mit einem Präventionskonzept wird die Meckinghover Schule ihre Kinder trainieren, sich selbst zu schützen, um in alltäglichen Auseinandersetzungen und auch in Belästigungssituationen handeln zu können. Für die Mädchen heißt es daher bald „Stark wie Pippi Langstrumpf“ und für die Jungs „Mut tut gut“.
Die Heilpädagogische Kindertagesstätte Kinderarche möchte mit ihren Vorschulkindern die Medien und deren Möglichkeiten im Projekt „Ran an die Maus“ erforschen. Dafür benötigen sie zwei Tablets. „Außerdem besteht Bedarf an neuen Instrumenten für die musikalische Frühförderung“, berichtete Einrichtungsleiterin Britta Kaulbach.
In Oer-Erkenschwick werden sowohl Jugendliche als auch Erwachsene gefördert.
Die Christoph-Stöver-Realschule bietet ihren Schülerinnen und Schülern bereits zum 14. Mal eine Fahrt nach Auschwitz an. Sie bekommen so die Gelegenheit, das dunkle Kapitel deutscher Geschichte greifbarer zu machen und in einer Gemeinschaft zu verarbeiten.
Der Förderverein der Stadtbücherei – Bildung greifbar nutzt die unerwartete Geldspende, um die Bücherei technisch interessanter zu machen. So werden mobi Hörsticks, Tablets und ein Laptop angeschafft. „Wir möchten mit der Zeit gehen. Die neuen Hörsticks sind sehr gefragt und man benötigt lediglich einen USB-Anschluss“, informierte Renate Schröder, Leiterin der Bibliothek.
Das Seniorenzentrum „Auf dem Kolven“ arbeitet seit 2018 mit der Charakterclowin „Wurzel“ zusammen. Sie besucht einmal im Monat die Bewohner und zaubert ihnen ein Lächeln ins Gesicht. Selbst die palliativ zu versorgenden Patienten vergessen in diesen Momenten ihre Sorgen und Schmerzen. „Mit der Spende haben wir die Möglichkeit, den Einsatz auf 2 x 2 Stunden im Monat zu erhöhen und kommen so den Wünschen unserer Bewohner und deren Angehörigen nach“, freute sich Einrichtungsleiter Peter Gumprich.
Für Lünen erhielt die Stefanie Daiber Jugendhilfe sowie der Förderverein für Kunst und Kultur Lünen e. V. einen Guter-Zweck-Scheck.
„In diesem Jahr haben wir ein Wochenende mit Familien geplant. Hier sollen unter anderem Erziehungsworkshops zu ausgewählten Themenschwerpunkten stattfinden sowie verschiedene Aktionen unter erlebnispädagogischen Aspekten“, berichtete Stefanie Daiber von der Jugendhilfe.
Auf dem Europaplatz in Lünen soll demnächst ein Lichtkunst-Objekt errichtet werden. Die Bürgerstiftung EmscherLippe-Land unterstützt auch dieses Vorhaben.
„Last but not least“ bekam Elke Puhl für die Künstler des Ruhrateliers der Lebenshilfe einen Dankeschön-Scheck über 250 Euro. Die Künstler haben, wie auch in den Vorjahren, das Titelbild liebevoll gestaltet. „Auch für die kommenden Jahre liegen uns bereits tolle Bilder zur Auswahl vor“, sagte Vorstandsmitglied Ralf Jorzik und bedankte sich für den kreativen Einsatz.
„Die heutige Spendenvergabe war die letzte Aktion für unsere Jubiläumsausgabe. Nicht mehr lange, dann beginnen wir wieder mit den Vorbereitungen für die 11. Auflage des Guter-Zweck-Adventskalenders. Da jedes Jahr unsere Kalender in Rekordzeit vergriffen waren, werden wir auf jeden Fall die Anzahl erhöhen“, kündigte Vorstandskollege Thomas Stächelin an und wünschte allen Anwesenden viel Erfolg bei ihren jeweiligen Vorhaben und Projekten.