Elterliche Nähe für Frühchen rund um die Uhr

Willi und Heti Schreckenberg Stiftung spendet 2.000 Euro für „Frühstarter Datteln e.V.“

Wenn Kinder weit vor ihrem errechneten Geburtstermin das Licht der Welt erblicken, kann das das Leben der betroffenen Familien ganz schön durcheinander bringen. In einer neuen schwierigen Lebenssituation, voll Sorge um das sogenannte „Frühchen“, müssen die Eltern ihren Alltag an die Bedürfnisse des Frühchens komplett anpassen und alle Kraft für ihr neugeborenes Kind einsetzen.

Die Geburt eines Frühchens, so bezeichnet man Babys, die vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen, kann die (Gefühls-)Welt der Eltern schon mal auf den Kopf stellen, weiß auch Steffen Schirmacher-Rohleder aus eigener Erfahrung. Aus diesem Grunde hat er im Jahr 2009 den Verein „Frühstarter Datteln e.V.“ ins Leben gerufen. Der Verein möchte die Lebensqualität der in der Vestischen Kinder- und Jugendklinik geborenen Frühchen und deren Familien verbessern. Mit der Einrichtung des „Bunten Kreises“ unterstützt der Verein den Übergang vom Krankenhaus ins häusliche Kinderzimmer, der für die Familien oft mit besonderen Herausforderungen verbunden ist. Durch eine persönliche Betreuung helfen speziell geschulte Mitarbeiter/innen den Eltern bei der meist komplizierten Pflege und Überwachung des Frühchens.
Aber auch den Abteilungen Neonatologie und Intensivmedizin der Vestischen Kinder- und Jugendklinik hilft der Verein auf verschiedenste Art und Weise: bei der Elternarbeit, bei der familiengerechten Gestaltung mit „Wohlfühlatmosphäre“ der Räumlichkeiten oder auch durch die finanzielle Unterstützung von Forschung.

Hedwig Schreckenberg, Gründerin der Willi und Heti Schreckenberg Stiftung, kennt Steffen Schirmacher-Rohleder schon viele Jahre und bewundert seinen unermüdlichen Einsatz für den Verein. Die Anästhesie-Krankenschwester des St. Vincenz-Krankenhauses hat schon oft Familien in dieser einschneidenden Lebenssituation erlebt, da sie im Rahmen ihres Berufes häufig bei Kaiserschnittentbindungen und bei der Anlage eines PDA-Katheters dabei ist. „Es hilft bereits, zu wissen, dass man nicht alleine ist und immer einen Menschen zur Seite hat, den man um Rat fragen kann,“ schildert die Dattelnerin ihre Beobachtungen.

Und den Frühchen hilft es, die Nähe und Geborgenheit der Eltern zu spüren. Neben dem bereits praktizierten „Kanguruing“, wobei das Frühchen, je nach körperlicher Verfassung, mehrere Stunden des Tages auf der Brust der Mutter oder des Vaters liegend verbringt, möchte das Dattelner Perinatalzentrum jetzt auch die Übernachtung von Eltern bei ihren Kindern, das „Rooming in“, ermöglichen. Die „Frühstarter Datteln“ stehen dabei im Bereich der Innengestaltung und der Anschaffung der Inneneinrichtung zur Seite.

Diese Maßnahme möchte Heti Schreckenberg mit 2.000 Euro unterstützen und überreichte deshalb gestern – im Beisein von Chefärztin Prof. Dr. med. Claudia Roll, Chefarzt Dr. med. Schulze und Ludger Suttmeyer, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung EmscherLippe-Land, den symbolischen „Guten-Zweck-Scheck“ an Steffen Schirmacher-Rohleder.
„Die Familien mit Frühchen haben unendlich viele Herausforderungen zu stemmen, da ist es schön , wenn man ihnen und ihren Neugeborenen zu mehr menschlicher Wärme verhelfen kann, die ihnen die Kraft gibt, die schwere Zeit zu überstehen,“ erläutert Hedwig Schreckenberg ihre Beweggründe.