Gisbert und Herta Baranski-Kopperschläger-Stiftung ehrt
Schülerin Elaha Iqbali
Den Tag vor den Sommerferien nutzte die Gisbert und Herta Baranski-Kopperschläger-Stiftung im Lippe Berufskolleg Lünen, um eine Schülerin zu ehren. In einer Feierstunde erhielt die 18-jährige Elaha Iqbali den Preis der Gisbert und Herta Baranski–Kopperschläger–Stiftung.
Carmen Uibel, stellvertretende Schulleiterin, eröffnete die Veranstaltung und begrüßte neben Elaha und ihren Klassenkameraden, die Familie der Schülerin, Eheleute Baranski-Kopperschläger und Christian Lamprecht, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung EmscherLippe-Land.
Stiftungsgründer Gisbert Baranski berichtete über die Gisbert und Herta Baranski-Kopperschläger-Stiftung, die er gemeinsam mit seiner Ehefrau am 8. Mai 2020 unter dem Dach der Bürgerstiftung EmscherLippe-Land gegründet hatte. Die Förderung der Bildung, Erziehung und Verständigung, der Toleranz, der Wertschätzung und des gegenseitigen Respekts der Menschen im Kreis Recklinghausen und darüber hinaus stehen im Vordergrund.
„Wir haben 17 Partnerstiftungen unter unserem Dach, für die wir alle administrativen Aufgaben übernehmen. Die Eheleute Baranski-Kopperschläger begleiten wir heute zum zweiten Mal bei ihrer Auszeichnung“, informierte Christian Lamprecht, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung EmscherLippe-Land.
Danach ergriff Dörte Sancken, schulfachliche Koordinatorin des Lippe Berufskollegs, das Wort. Sie hatte ihre Schülerin der Stiftung vorgeschlagen und teilte den Anwesenden ihre Beweggründe mit.
Elaha Iqbali hat 2018 gemeinsam mit ihrer Familie ihr Heimatland Afghanistan verlassen. Angekommen in dem Flüchtlingslager „Moria“ findet Elaha keine Schule vor Ort und beschließt dies zu ändern. Sie beginnt dort im Wald ein Klassenzimmer unter freiem Himmel zu bauen und organisiert für viele Kinder und Jugendliche Unterricht. „Mit dem Klassenzimmer im freien hat Elaha einen Ort kreiert, an dem die Schülerschaft stundenweise so etwas wie `Normalität` erleben konnte“, so Sancken.
Die französische Filmmacherin Manon Loizeau wird durch ein Foto von Elaha in den Medien aufmerksam und schickt ihr – verknüpft mit dem Auftrag ‚Filme deinen Alltag‘ – eine Kamera. Während ihrer Flucht von Moria nach Lünen dokumentierte Elaha ihre Erlebnisse und zeigt Einblicke in ihr Leben. Manon Loizeau hat aus den einzelnen Ausschnitten einen 90-minütigen Film produziert mit dem Titel „La vie devant elle“ – „Das Leben vor ihr“. Presse/202407_Baranski-Kopperschläger- Stiftung_Preisverleihung.doc
Elaha macht immer wieder auf die Unterdrückung der Frauen in Afghanistan aufmerksam und zeigt ihre Dankbarkeit, als junge Frau uneingeschränkt zur Schule gehen zu dürfen und hier ein selbstbestimmtes und freies Leben führen zu können.
„Wir haben uns sehr über den Vorschlag von Dörte Sancken gefreut und waren uns sofort einig, dass diese zielstrebige und engagierte Schülerin unseren diesjährigen Preis verdient“, sagte Hertha Baranski-Kopperschläger und überreichte Elaha Iqbali eine Urkunde sowie ein Preisgeld in Höhe von 300 Euro. „Ihr Engagement für Toleranz, Verständigung und Respekt sowie gegenseitige Wertschätzung ist beeindruckend und passt genau zu unserem Stiftungszweck“, ergänzte Gisbert Baranski
Auch am Lippe Berufskolleg engagiert sich die Schülerin im Schulalltag im Rahmen des Schulvorhabens „Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage“. Gemeinsam mit anderen Schülern hat sie den Briefmarathon „Schreib für die Freiheit“ von Amnesty International vorbereitet und durchgeführt.
www.buergerstiftungemscherlippe-land.de